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Gartenprobleme was tun?
Blattläuse sind Schädlinge an Gemüse, Kräuter, Obstgehölzen, Stauden, Bäume, Sträucher, Blattschmuckpflanzen, Blütenschmuckpflanzen und
Kübelpflanzen. Sie können überall auftreten: im Garten, Gewächshaus, Wintergarten, auf dem Balkon, der Terrasse und auch in Räumen.
Schädigend wirken Blattläuse, weil sie die Pflanzensaft saugen und eine klebrige, zuckerhaltige Flüssigkeit, den Honigtau, ausscheiden, auf dem sich dann meist ein schwarzer Rußtaupilz ansiedelt.
Von Blattläusen befallene Triebe und Blätter wachsen oft verkrüppelt. Blattläuse können außerdem Viruskrankheiten übertragen und
Pflanzengallen ("Wucherungen") verursachen.
Blattläuse sind mehr als nur Schädlinge
Die Einstufung als Schädling ist auch bei den Blattläusen eine rein menschliche und auch sehr eindimensionale Sichtweise.
In der Natur haben Blattläuse eine wichtige Funktion: Ameisen und Bienen lieben ihren Honigtau (Waldhonig ist nichts anderes als Ausscheidungen von Blattläusen),
Vögel und andere natürlichen Gegenspieler haben Blattläuse zum Fressen oder Parasitieren gern - ohne Futter würden sie aus dem Garten verschwinden und die nächsten "Schädlinge" könnten sich unkontrolliert ausbreiten.
Blattläuse gehören zu den Pflanzenläusen. Das sind Insekten, die sich auf Pflanzen ansiedeln und mit ihrem Stechrüssel Pflanzensaft saugen. Es gibt circa 3.000 verschiedene Arten Blattläuse, die auf unterschiedliche Pflanzen spezialisiert sind.
Blattläuse ändern im Jahresverlauf ihre Erscheinungsform: Alle Blattlausarten haben sowohl geflügelte als auch ungeflügelte Formen.
Die geflügelten Blattläuse sorgen für die geschlechtliche Vermehrung und Verbreitung. Die darauf folgenden, nicht geflügelten Generationen können keine großen Entfernungen überwinden,
dafür bilden sie sehr schnell dichte Kolonien, indem sie sich ungeschlechtlich vermehren (das nennt man Jungfernzeugung).
Häufige Blattlausarten sind beispielsweise Grüne Pfirsichblattlaus, Schwarze Bohnenlaus, Salatwurzellaus, Fichtenläuse.
Wer vorbeugt, hat weniger Bekämpfungsaufwand. Die beste Blattlausbekämpfung in diesem Sinne ist es, die natürlichen Feinde der Blattläuse ("Nützlinge") zu schützen und zu fördern - beispielsweise indem man blühende (heimische) Pflanzen für die verschiedenen Jahreszeiten im Garten anpflanzt,
den natürlichen Feinden Unterschlupfmöglichkeiten (Trockenmauern, Steinhaufen, verdorrte Pflanzenreste etc.) bietet und indem man grundsätzlich nur ungiftige Bekämpfungsmaßnahmen, räumlich begrenzt und gezielt anwendet (Barrieren, Schutznetze, nützlingsschonende Wirkstoffe gegen Krankheiten und Schädlinge).
Abbildung:
Natürliche Blattlausbekämpfung: Der Marienkäfer hat Blattläuse zum Fressen gern.
Wenn sich die natürlichen Feinde im Garten und auf dem Balkon um die Begrenzung der Schädlinge kümmern, hat man am wenigsten Arbeit. Fördern kann man die Ansiedlung von Nützlingen, indem man nicht bei der ersten Laus in Panik gerät und die Giftspritze holt, sondern sie als Futter für die Nützlinge leben lässt (und die Entwicklung und Vermehrung im Auge behält). Mit (früh) blühenden Wildpflanzen lockt man nicht nur Honig- und Wildbienen, sondern ebenfalls Nützlinge an, beispielsweise die Schwebfliege, und auch Unterschlupf-, Futter- und Nistplätze im Garten fördern die Ansiedlung von nützlichen Insekten sowie Vögeln.
Natürliche Feinde der Blattläuse sind beispielsweise
Abbildung:
Insektenhotel - Unterschlupf für Wildbienen & Co. *
In manchen Fällen reicht das Zerdrücken der Blattlauskolonien mit den Fingern oder das Abwaschen mit Wasser - beispielsweise bei einzelnen Kolonien an Oleander, Dahlien oder Rosen im Kübel sowie bei kleineren Solitär-Pflanzen im Garten. Wenn man dabei Gummi- oder Plastikhandschuhe anzieht, ist es weniger eklig. Einzelne Blattlauskolonien lassen sich auch mit einem Wasserstrahl abspritzen. Bei Befall der Triebspitzen, einzelner Blütenstiele und Blüten kann man die Hand stützend hinter die Triebspitze oder Blüte legen und die Läuse abbrausen. Das ist natürlich nur bei nicht allzu großem Befall von nicht allzu großen Pflanzen machbar.
Eine weitere umweltfreundliche Methode der Blattlausbekämpfung, die den Zuflug der geflügelten Blattläuse im Frühjahr verhindert, ist die Verwendung von Barrieren: Insektenschutznetze und Insektenschutzvliese halten Blattläuse (und viele andere Schädlinge) von einem Zuflug ab. Gegen die meisten Blattläuse hilfen allerdings nur Netze mit geringer Maschenweite, bei Zwiebelblattläusen beispielsweise darf die Maschenweite nicht über 0,5 x 0,5 mm liegen. Wichtiger Hinweis: Je engmaschiger das Netz, desto wärmer kann es darunter werden.
Diese Methode eignet sich zum Beispiel bei niedrigen Gemüsen (Kohl, Salat etc.) im Beet.
Ein vergleichsweise nützlingsschonendes Bekämpfungsmittel gegen Blattläuse und andere
saugende Schädlinge sind Kaliseife-Präparate.
Die gibt es fertig zu kaufen, beispielsweise unter dem Handelsnamen Neudosan. Aber auch nützlingsschonende Mittel, selbst ein scharfer Wasserstrahl, schädigt möglicherweise auch einige Nützlinge - hat aber wenigstens keine langfristige Giftwirkung.
Gegen Blattläuse im Gewächshaus, Wintergarten, bei Balkonpflanzen und teilweise auch im offenen Freiland können Nützlinge, besser: natürliche Feinde, aus einer Nützlingszucht/Nützlingsvermehrung
(Florfliege, Gallmücke, Schlupfwespe, australischer Marienkäfer etc.) auch gezielt ausgebracht werden (-> Biologischer Pflanzenschutz
Hinweis zu Pflanzenschutzmitteltipps:
Bitte beachten Sie, dass sich die Zulassungen für Pflanzenschutzmittel ständig verändern.
Aktuelle Informationen und Zulassungssituationen finden Sie beim -> BVL
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